Steigerung der SAP ERP-Leistungsfähigkeit durch IBM Power Refresh SVA Referenz-Projekt
Mit der IBM Power-Plattform ist die Würth-Gruppe für anstehende IT-Herausforderungen gerüstet

Würth-Gruppe
Die Würth-Gruppe mit Hauptsitz in Künzelsau in Deutschland ist ein Weltmarktführer im Handel mit Montage- und Befestigungsmaterial. In 80 Ländern beschäftigt der Konzern aktuell weltweit mehr als 88.000 Mitarbeitende in über 400 Gesellschaften mit über 2.800 Niederlassungen. Er erzielte gemäß vorläufigem Abschluss im Geschäftsjahr 2024 einen Umsatz von 20,2 Milliarden Euro.
Der Konzern nutzt SAP Software für die Abwicklung einer breiten Palette von Geschäftsprozessen. In den Bereichen Finanzen, Controlling, Verkauf und Vertrieb setzt das Unternehmen auf SAP ERP-Anwendungen, einschließlich SAP ERP Human Capital Management. Darüber hinaus kommen die SAP ERP-Lösungen für Materialwirtschaft und Chargenverwaltung in Kombination mit dem SAP Extended Warehouse Management zum Einsatz.
Würth IT GmbH: IT-Dienstleister der Würth-Gruppe
Als international agierendes Tochterunternehmen der Würth-Gruppe versorgt die Würth IT GmbH den Konzern mit umfassenden IT-Lösungen und -Dienstleistungen. Zu ihrem Kerngeschäft zählen SAP ERP-Anwendungen, E-Business-Lösungen, Vertriebs- und BI-Systeme, IT-Services und Beratungsleistungen in den Bereichen IT-Security und IT-Compliance. Mit über 30 Jahren Branchenerfahrung betreut die Würth IT GmbH ihre Kunden von der IT-Strategieberatung, über die Lieferung der Software bis hin zum Betrieb der Systeme in einem der drei eigenen Rechenzentren. Auch die SAP HANA-on-Power-Systeme der Würth-
Gruppe werden hier betreut.
Modernisierung der skalierbaren Serverumgebung
Die Würth-Gruppe betreibt ihre SAP ERP-Anwendungen unter dem stabilen Enterprise IBM Betriebssystem AIX. Als Virtualisierung-Plattform kommt IBM PowerVM zum Einsatz, das neben der effizienten Ressourcennutzung hohe Systemauslastungen bei gleichbleibend sehr guten Antwortzeiten bietet. Darüber hinaus sorgt der Firmware-basierende Hypervisor der Power10-Architektur mit der Verschlüsselung des Hauptspeichers und der Fähigkeit für Quantum Safe Encryption für den höchsten Sicherheits-Level am Markt.
Damit bildet die gewählte Plattform das optimale Fundament für den Betrieb der unternehmenskritischen SAP Umgebung. Auf das größte SAP ERP-System mit einer Oracle 19c Datenbank von 90 TB greifen derzeit 22.000 Anwender zu. Um zusätzlich noch Ausfälle ganzer RZ-Komponenten abzufangen, sind die wichtigsten SAP Systeme als Cluster mit IBM PowerHA SystemMirror for AIX bzw. im SAP HANA-Umfeld mit Linux Cluster und HANA System Replication abgesichert.
Mit IBM Power sichern wir uns maximale Verfügbarkeit, höchste Sicherheit, optimale Performance – die perfekte Basis um unsere SAP Workloads zu optimieren. Die Zusammenarbeit mit den Teams von IBM und SVA hat perfekt funktioniert und ihr engagierter Einsatz sowie ihre Expertise haben entscheidend zum Gelingen des Projekts beigetragen.
- Harald Holl, Leitung Infrastruktur bei der Würth-Gruppe
Lösung: Power Refresh
Um ihre Wachstumsstrategie in die Praxis umzusetzen, arbeitete die Würth IT bei der Aktualisierung und Zentralisierung ihrer SAP Landschaft eng mit IBM und den SVA Power-Experten zusammen. Gemeinsam beschloss man ein Konzept auf Basis von 17 im zentralen RZ installierten IBM Power E1080-Servern plus drei Systemen im RZ in der Schweiz. Die Würth IT nutzt IBM Power-Systeme mit IBM AIX auch für ihre Nicht-SAP-Anwendungen, wie zum Beispiel die Datenbank für den Onlineshop, die Kommunikationslösung und verschiedene andere geschäftskritische Applikationen. Insgesamt betreibt die Würth IT mehr als 600 logische Partitionen auf ihren IBM Power-Servern.
Da die Umstellung von SAP R/3 mit Oracle DB nach SAP S/4 mit HANA DB in vollem Gange ist, stellte sie eine zusätzliche Herausforderung in der Planung der neuen Infrastruktur dar. Um hier so agil wie möglich agieren zu können, war es notwendig, diese Flexibilität in der Architektur der neuen Plattform mit einfließen zu lassen.
Zur Optimierung der Gesamtkosten wurden die neuen Power E1080-Systeme daher mit sogenannten Base-Aktivierungen für Cores und Memory ausgestattet und in einem Power Enterprise Pool 2.0 zusammengeführt. Bei Aufnahme in den Pool werden die Systeme voll aktiviert und der reale Verbrauch wird auf Minuten-Basis gemessen. Bleibt der Verbrauch über sämtliche Systeme zum Messzeitpunkt im Pool unterhalb der bereits erworbenen Base-Aktivierungen, gibt es nichts weiter zu beachten. Geht der Verbrauch darüber, werden diese Ressourcen über sogenannte Credits abgegolten. Das Konzept ist gedacht, um begrenzte Workload-Spitzen kostengünstig abzufangen. Für ein ausgewogenes Design wurden deshalb die existierende Umgebung analysiert und die notwendige Anzahl an Base Aktivierungen und Credits ermittelt.
Zusammen mit den Power E1080-Systemen wurde auch eine neue IBM SAN-Volume-Controller-Umgebung als Enhanced Stretched Cluster mit IBM Flash-Systemen als Backend-Speicher aufgebaut. Diese neue hochverfügbare Speicherumgebung wurde mit eingeführt, um eine komplette End-to-End-Automation für neue SAP S/4 bzw. HANA VMs zu ermöglichen. Dazu kommt die OpenStack-basierende Software IBM PowerVC zum Einsatz.
PowerVC übernimmt dabei das Image-Deployment und Storage-Management von neuen Red Hat Enterprise Linux VMs. Die komplette Orchestrierung erfolgt mittels Ansible Automation, d. h. Ansible steuert via OpenStack API-Calls das Deployment von neuen VMs über PowerVC. Nach erfolgreichem Deployment wird ebenfalls über Ansible das notwendige Configuration Management auf dem Betriebssystem durchgeführt, so dass die SAP Abteilung anschließend das passende Setup für die Installation des SAP Software Stacks vorfindet.
Verbesserung der Gesamtlösung
Die Vorteile der bestehenden Lösung wurden so im Rahmen des Technologie-Refreshs noch erweitert. Durch den konsequenten Ausbau der Automation mit Ansible und PowerVC konnten zum einen die Administration erheblich erleichtert, zum anderen die Bereitstellungszeiten von SAP Umgebungen nochmals reduziert werden. Zudem wurden mit der Einführung von Power Enterprise Pool 2.0 die Kosten in Bezug auf die Ressourcen-Nutzung optimiert und die Verteilung der Workloads über die Systeme hinweg massiv vereinfacht.