Referenz

Konzeption und Realisierung serviceorientierter IT für den Freistaat Sachsen

Die Zukunft gestalten: Von der klassischen IT hin zur Service- und
Kundenorientierung durch die Begleitung von der Strategie-Entwicklung bis zur Betriebsaufnahme

SID Sachsen

Staatsbetrieb Sächsische Informatik Dienste (SID)

Der Staatsbetrieb Sächsische Informatik Dienste (SID) ist seit 2008 der zentrale IT Dienstleister des Freistaates Sachsen. Er stellt seinen Kunden über mehrere Rechenzentren zentral IT-Serviceleistungen, insbesondere verschiedene Infrastruktur-Services sowie den Betrieb von landesweiten und ressortübergreifenden Fachverfahren und weitere Dienstleistungen zur Verfügung.

Startpunkt

Das Programm „proSID“, welches die Staatskanzlei des Freistaates Sachsen 2019 initiierte, umfasst zehn fachliche Projekte zur Weiterentwicklung des SID in Bezug auf IT-Architektur, Services, Organisation sowie Rechenzentrumsbetrieb. Die Zielsetzung besteht darin, die Leistungsfähigkeit auszubauen und die IT-Services wirtschaftlich und sicher zu betreiben.

Ein zentrales Projekt dieses Programms ist MIGRA, welches den Rechenzentrumsneubau und -betrieb aus Betreibersicht konzipiert sowie eine neue, zentrale IT-Architektur mit einem anforderungsgerechten Service-Portfolio entwickeln und implementieren soll.

Projektziele

Wesentliches Ziel von MIGRA ist die Entwicklung und Implementierung einer IT-Serviceplattform, die es ermöglicht, vollautomatisiert IT-Services (IaaS, PaaS) für die Kunden bereitzustellen und zu betreiben sowie zentrale Fachverfahren des Freistaats Sachsen per SaaS bereitzustellen. Diese Plattform bildet die Basis für die Zentralisierung und Konsolidierung einer Vielzahl bislang an unterschiedlichen IT-Standorten dezentral betriebener Fachverfahren. Weiterhin ermöglicht diese Plattform auch die schnelle Bereitstellung von Ressourcen für neu einzuführende Fachverfahren. Die digitale Souveränität des Freistaats Sachsen wird dank MIGRA nachhaltig gestärkt, Rechenzentren, Plattform und Daten liegen direkt in der Verantwortung und Betrieb durch den SID. Verbunden mit dem Ziel, diese Plattform bereitzustellen und zu betreiben, ist auch die Konzeption und Implementierung einer in Services organisierten Aufbau- und Ablauforganisation erforderlich und Bestandteil des Projektes. So sind Servicekatalog, Betriebskonzept und Plattformautomatisierung in einem durchgängigen Gesamtkonzept systemisch zu verbinden.

Steuerung und Management des Projektes

Das Projekt wurde als langlaufendes Projekt mit mehr als sechs Jahren Gesamtlaufzeit initiiert. Um die Ziele im Fokus zu behalten, wurde ein grober Gesamtplan mit strategisch wichtigen Meilensteinen und Lieferergebnissen erstellt. Aufgrund der Laufzeit, Komplexität und erforderlichen Flexibilität wurden zyklische Projektplanungsiterationen mit einem Planungshorizont von drei bis sechs Monaten eingeführt. Diese Kombination ermöglichte dynamische Anpassungen des Projekt-Scopes und -Vorgehens, ohne das Gesamtziel von MIGRA aus dem Fokus zu verlieren. Es wurde eine Steuerungsorganisation aus einer Kombination von Management Consultant und Projektleitung eingeführt, um so insbesondere strategische Themen, Inhalte und Vorgehen, Planung und Stakeholdermanagement in einem ausgewogenen Verhältnis zu berücksichtigen und zu steuern. Besonders zu beachten ist, aufgrund von Tragweite, Komplexität und Umfang des Projekts, hier das Stakeholdermanagement zum Awareness- Aufbau, der aktiven Beteiligung und Gewinnung von erforderlicher Unterstützung innerhalb von Ressorts, der Staatskanzlei sowie Projektmarketing bei Kunden und in Gremien.

Beratung und Konzeption: "Vom Groben ins Feine"

Die Beratung und Konzeptleistungen erstrecken sich über mehrere Teilprojekte, untergliedert in verschiedene Themen, und wurden im Bereich der Anforderungen und Konzepterstellung in mehreren Iterationen durchgeführt. Neben Workshops und Interviews nahmen vertiefende Gespräche und Reviews Anforderungen auf und stellten die erforderliche Konzeptqualität sicher. Neben allgemeinen Anforderungen des Programmes und der Ressorts nahm die Einhaltung der Vorgaben der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) und auch spezifischer Sicherheitsanforderungen des BSI IT-Grundschutzes erheblichen Raum in der Beratung und Konzeption ein.

Entwicklung und Planung der RZ-Anforderungen
Der Aufbau und Betrieb der Plattform in den Rechenzentren des SID ist eine zentrale Forderung zur Sicherstellung der digitalen Souveränität. Hier wurden Anforderungen aus Kunden- und Betreibersicht für den Bau eines neuen Rechenzentrums aufgenommen und ein Abgleich mit den Anforderungen des BSI IT-Grundschutzes vorgenommen. Das Ergebnis der Beratung ist ein umfassendes Anforderungsdokument mit baulichen und technischen Anforderungen sowie ein Nutzungs- und Bewirtschaftungskonzept. Diese bilden die Basis für die weitere Planung und den Bau des Rechenzentrums.

Schaffung des IT-Servicemodells
Das strategische Rahmenkonzept stellt das Fundament für die durchgängig in Services zu strukturierende IT dar. Hier wurde das Grundverständnis für ein durchgängig automatisiertes Modell (Services, Organisation, Architektur) entwickelt. Dieses Gesamtkonzept wurde in einer Konzeptiteration in ein Architekturmodell überführt, um so die Grundlage für die spätere Plattform-Architektur zu schaffen.

Konkretisierung der Service-Plattform
Zur Überführung des Architekturmodells in eine realisierbare Plattform-Architektur wurde eine Nutzwertanalyse durchgeführt, um Technologie- und Architekturkorridore abzuleiten. Mittels der Nutzwertanalyse mit mehr als zwanzig Herstellern konnte die Realisierbarkeit des – noch abstrakten – Architekturmodells nachgewiesen werden. Gemeinsam mit dem IT-Betriebsteam wurde das infrastrukturelle Umfeld betrachtet, um die Integration der neuen Plattform in die Bestandsumgebung sicherzustellen. Inbetriebnahme und Betriebsstart des ersten zentralen Fachverfahrens Im Anschluss an die Konkretisierung der Plattform-Ausprägung und Klärung der Integration in die IT-Umgebung wurde die erste Ausbaustufe durch einen Implementierungspartner geliefert und eingerichtet. Ein neues Fachverfahren wurde durch den SID und das Projektteam unmittelbar nach der Implementierung der neuen Plattform auf dieser in Betrieb genommen.

Entwicklung des Servicekatalogs und Betriebskonzepts
Zur Sicherstellung eines durchgängig automatisierten Servicemodells wurde gemeinsam mit einem weiteren proSID-Projekt der IT-Servicekatalog um XaaS-Services für die neue Plattform ergänzt. Das dafür entwickelte Serviceportfolio ist künftig über IT-Service-Management-Tools direkt bestellbar und kann über Automatisierungsfunktionen der Plattform standardisiert bereitgestellt werden. Um die Betriebsorganisation weiterzuentwickeln, wurde gleichzeitig auch eine, auf das neue Service- und Betriebsmodell angepasste, Betriebsdokumentation eingeführt. Ein Folgeschritt war die Anforderungsdefinition und Ausschreibung eines ITSM-Tools, um die Automatisierung der Servicebereitstellung von der Bestellung bis zum Deployment weiter zu erhöhen und die Toolunterstützung der Prozesse im IT-Betrieb weiter auszubauen.

Planung der Weiterentwicklung der Plattform
Mit Abschluss der Inbetriebnahme dieser ersten Ausbaustufe ist der SID nun in der Lage, weitere Services über diese neue Plattform bereitzustellen und durch Erweiterungen die Leistungsfähigkeit schnell und einfach zu erhöhen. Im Fokus der nächsten Optimierungsiterationen steht die Steigerung der Plattform- und Serviceautomatisierung im Rahmen eines kontinuierlichen Verbesserungsprozesses.

Fazit

Der Freistaat Sachsen verfügt nun nach Abschluss der ersten Implementierungsphase über eine moderne und leistungsfähige IT-Serviceplattform, die DSGVO-konform ist und die digitale Souveränität des Freistaats Sachsen sicherstellt. Im Rahmen der Weiterentwicklung deutscher Cloudmodelle der Privatwirtschaft, aber auch der öffentlichen Hand ist der SID damit jederzeit in der Lage, diese Serviceangebote in seine IT-Serviceplattform in Form weiterer Consumption-Pools zu integrieren.

Auf einen Blick

AUFGABE

Entwicklung & Realisierung einer digital souveränen hochautomatisierten
IT-Serviceplattform mit cloud-orientiertem Betriebs- und Servicemodell zur Zentralisierung von Fachverfahren

 

BERATUNGSLEISTUNGEN

  • iterative Projekt-Planung

  • Gesamtsteuerung und
    Stakeholder Management

  • Anforderungsaufnahme

  • Erstellung RZ-Anforderungsprofil

  • strategische Entwicklung Architektur-Modell

  • Architekturdesign XaaS-Plattform

  • Nutzwertanalyse zur Technologieauswahl

  • strategisches Service und Betriebsmodell

  • Service-Design

  • Entwicklung Betriebskonzept

  • Umsetzungsbegleitung Plattform-Realisierung

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